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Ninebot und Firewheel erklimmen die Hohe Wand

Heute ist es soweit. Nachdem es einige Anfragen bezüglich der Laufleistung von Unicycles bei Bergfahrten gegeben hat, die vor allem für Drachenflieger und Paragleiter sehr interessant zu sein scheint (wie sollen den diese armen Luftakrobaten nach ihrem Flug wieder auf den Berg zu ihrem Auto kommen?), hat sich der verwegene Teil des FunShop-Teams auf den Weg zur steilsten Auffahrt auf einen Berg den wir in der Umgebung von Wien finden konnten gewagt. Vorab entschuldigen wir uns gleich bei allen Webseitenbesuchern, die uns jetzt auslachen, aber laut Google schafft es die Hohe Wand immerhin auf 1.132m oder sogar 1.135m – so sicher scheint man sich da aber nicht zu sein. Aber es reicht auf jeden Fall die Fahrt eine Bergwertung nennen zu dürfen. Wobei wir so ehrlich sein müssen, dass uns unsere Fahrt “nur” vom Beginn der Mautstrecke bis zum Parkplatz des Skywalk führt und das sind exakt 512 Höhenmeter. Also ist es eigentlich eine bessere Hügelwertung. Trotzdem reicht die Hohe Wand um folgende gestellten Kunden-Fragen vernünftig und nicht nur laut Bedienungsanleitung zu beantworten:

-Kann ein Unicycle 500 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 5 km im Realbetrieb überhaupt schaffen?

-Wird das E-Wheel bei so einer Belastung warm/heiss oder brennt es gleich ab?

-Was zeigt die Akkuanzeige am höchsten Punkt?

-Was passiert beim Herunterfahren und kommen wir vielleicht mit mehr Energie im Akku zurück als wir am Beginn hatten? Ein Umstand, der zwar löblich wäre, den aber die Akkus bei einem Ladezustand größer 100% auch nicht so lustig finden würden.

Geplant war der Test unter anderem mit einem GotWay Msuper V2 850Wh. Lediglich ein explodierter chinesischer Hafen und eine unendlich lange Lieferzeit, die vermutlich noch bis zum ersten Schnee auf der Hohen Wand dauern wird, hat uns den Test auf einen milden Samstag im Oktober vorverlegen lassen. Gewählt wurde somit ein FireWheel F779 mit 680Wh und ein Ninebot ONE+ mit 320Wh. Wir versprechen aber auch noch ein GotWay auf einen Berg zu hetzen wobei das dann angesichts des jetzigen Testergebnisses und den Spaß den wir dabei hatten sicher 1.000 Höhenmeter und somit eine richtige Bergwertung werden wird.

Die Tester sind: Christoph, 65kg auf dem Ninebot und Peter, 81kg auf dem Firewheel. Beide Einräder wurde bis zum Rand mit elektrischer Energie aufgetankt, die wochenlangen mentalen und körperlichen Vorbereitungen auf die zu erwartenden Strapazen damit abgeschlossen und der Start erfolgt vis-a-vis vom Mauthaus am 3.10.2015 um 16.25Uhr bei einer überraschend angenehmen Temperatur von 20 Grad.

Unicycles auf der Hohen Wand

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Die Uhrzeit wurde deshalb so spät gewählt, damit nicht mehr Massen an Spaziergänger sich mit ihren Autos an den teilweise doch engen Stellen der Straße an uns vorbeiquälen müssen. Die Autofahrer sind ja oft schon ordentlich mit den fast hochalpinen Verhältnissen auf dieser Mautstraße beschäftigt – wenn dann plötzlich noch in freier Wildbahn überaus seltene E-Wheel-Fahrer im Rudel hinter einer Kurve auftauchen ist das Chaos und die Verwirrung vorprogrammiert. Um es vorweg zu nehmen, uns haben an diesem Samstag genau 3 Fahrzeuge auf der Fahrt nach oben überholt, und das waren Eingeborene, die uns zwar auch seltsam beäugelt haben, aber wenigstens ihr Fahrzeug dabei im Griff hatten.

Der Blick von unten auf den Skywalk wenn man wegfährt ist schon ein wenig beeindruckend, besonders wenn man gerade auf einem E-Wheel steht und bis dort hinauf fahren möchte. Solche Gedanke wie: Wie weit werde ich kommen und wer schleppt dann mein 14 kg Einrad ins Tal wenn mir der Strom ausgeht? – gehen einem durch den Kopf. Vielleicht hätten wir doch einen Autobegleitschutz mitnehmen sollen, falls etwas schief läuft? Aber nein, wir sind Abenteurer, wir haben uns gewissenhaft auf dieses Unternehmen vorbereitet, wir schaffen das auch ohne Netz und so geht es wagemutig los…

Unicycles auf der Hohen Wand

Schnell sind die ersten Kurven überwunden und eigentlich entwickelt sich das Ganze immer mehr zum Sightseeing-Trip. Denn nachdem man nicht wie gewohnt seinen PS-starken Boliden die Hohe Wand hinauf hetzt und sich auf die Straße und entgegenkommende Kletterer konzentriert, hat man als E-Wheeler auch einmal Zeit sich die schöne Gegend anzusehen (Kletterer kann man trotzdem erschrecken wie man im Video sieht…:-)). Von der Straßenmeisterei liebevoll eingebaute Längsrillen, die wir E-Wheeler besonders gerne haben holen uns aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und sorgen dafür, dass wir doch auch hin und wieder auf die Straße schauen. Trotzdem bleibt genug Zeit den Blick auch in die Ferne schweifen zu lassen…

Unicycles auf der Hohen Wand

Wer die Straße auf die Hohe Wand kennt, weiß, dass man sich bei 3 Kurven plötzlich wirklich wie im Hochgebirge fühlt…und das ist dann auf Einrädern schon beeindruckend…

Unicycles auf der Hohen Wand

Danach wird die Straße zwar nicht breiter, aber optisch wird die Umgebung auf einmal wesentlich weiter und wie gewohnt, werden wir wieder einmal zum Fotomotiv…

Unicycles auf der Hohen Wand

Danach noch schnell mit Vollgas durch den Wald gewedelt und schon sind wir am Parkplatz auf dem Weg zum Skywalk…

Unicycles auf der Hohen Wand

…vorbei bei der Absprung- / Startstrecke der Drachenflieger und Paragleiter…

Unicycles auf der Hohen Wand

…zum gesteckten Ziel Skywalk mit Ausblick auf unseren Startpunkt…

Unicycles auf der Hohen Wand

In einer Fahrzeit von genau 24 Minuten haben uns diese beiden kleinen Unicycles sicher, problemlos und komfortabel bis hier herauf gebracht…ist doch beeindruckend, was die moderne Technik so alles kann. Sehen wir uns einmal die Eckdaten an, wie sehr die beiden E-Wheels bis hierher gefordert wurden:

Zurückgelegte Strecke: 5,2 km mit einem Höhenunterschied von 512 m. Dafür hat der Ninebot bei einem Fahrer mit einem Gewicht von 65 kg 60% seiner Akkuleistung benötigt und sich dabei von 22,4 Grad auf 55,1 Grad erwärmt.

Das Firewheel hat für die gleiche Strecke beim Transport eines Fahrers mit einem Gewicht von 81 kg 40% seiner Akkuleistung benötigt. Es ist dabei auch wärmer geworden, aber bei beiden Geräten ist keinerlei Problem aufgrund der Wärmeentwicklung fest zu stellen.

Die Aussicht oben am Skywalk ist bei schönem Wetter natürlich traumhaft.

Unicycles auf der Hohen Wand

Unicycles auf der Hohen Wand

Fast noch besser als die Aussicht ist die einzigartige Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit anderen Mitmenschen egal wo man als Unicycler gerade unterwegs ist. Hier ein Tipp: Wer sich ein E-Wheel kaufen möchte, sollte sehr kontaktfreudig sein, denn man wird nahezu immer und überall angesprochen. So kommt es auch in luftiger Höhe zu einem freundlichen: “Woas is denn des???”, und nach einer kurzen Erklärung: “Damit seid´s jetzt aber net da aufegfoarn?”. Doch – und eigentlich mit 24 Minuten garnicht so langsam, besonders weil wir uns nicht wirklich beeilt haben. Da wäre von der Geschwindigkeit noch Luft nach oben gewesen. “Und jetzt haut´s as do obe?” Nein, wir wollen eigentlich wieder hinunter fahren. “Da hauts di jo am Orsch”. Na hoffentlich nicht!!! Nach einer kleinen weiteren Plauderei und da unser Auto ja eigentlich auch noch immer unten am Beginn der Mautstraße steht, wollen wir aber genau das überprüfen und auch herausfinden, wie sich die Wheels so beim längeren Bergabfahren verhalten.

Die kleine Pause hat dafür gesorgt, dass der Ninebot von 55 Grad auf 34 Grad abgekühlt ist und auf einmal wieder 50% Akkuladung anzeigt. Beim Firewheel kann man die Temperatur nur erahnen, wird sich aber ähnlich entwickelt haben und der Akkustand ist von 60% auf 64% gestiegen.

Mit diesen Werten starten wir unter den neugierigen Blicken der Anwesenden unsere Geräte und brechen zur teilweise rasanten Talfahrt auf…

Unicycles auf der Hohen Wand

Unicycles auf der Hohen Wand

Und obwohl ich ein kleiner Speedjunkie bin klingen an dieser steilen Stelle immer noch die Worte “Da hauts di jo am Orsch…” nach und das grenzenlose Vertrauen, dass die Elektronik meines Einrades schon brav die 22 km/h Höchstgeschwindigkeit halten wird, egal, was ich ihm antue wird kurz in Frage gestellt. Ein kleiner Blick auf die Akkuanzeige (71%) und ein kurzer Bremsversuch im Steilstück bestätigen aber die volle Funktionsfähigkeit meines E-Wheels und dass es scheinbar nicht vor hat mir mit irgendwelchen plötzlich auftretenden Problemchen den Spaß zu verderben.

Unicycles auf der Hohen Wand

…dann noch schnell durch die Galerie…

Unicycles auf der Hohen Wand

… und der Zieleinlauf erfolgt (mit einer kleinen Pause vor dem Steilstück wegen dem tollen Ausblick) genau 23 Minuten und 9 Sekunden nach unserem Start beim Skywalk.

Unicycles auf der Hohen Wand

Auch hier wieder die technischen Daten dazu:

Zurückgelegte Strecke: 5,1 km mit einem Höhenunterschied von 498 m. Dafür hat der Ninebot bei einem Fahrer mit einem Gewicht von 65 kg seine Akkukapazität von 50% auf 60% gesteigert und sich dabei von 34 Grad auf 45 Grad erwärmt.

Das Firewheel hat für die gleiche Strecke beim Transport eines Fahrers mit einem Gewicht von 81 kg seine Akkuleistung von 64% auf 80% gesteigert und ist dabei auch ein bißchen wärmer geworden.

 

Funshop auf der Hohen Wand

 

Hier noch eine Streckenübersicht:

Unicycles auf der Hohen Wand

Resultat:

Die beiden elektrischen Einräder haben uns wohlbehalten und sicher sowohl die Strecke nach oben auf den Skywalk der Hohen Wand wie auch wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der Mautstelle gebracht. Technisch gibt es keinerlei Überraschungen und auch die Messwerte überzeugen von der hohen Qualität der E-Wheels. Für die Hohe Wand reicht somit eigentlich ein Ninebot ONE E+, der auch eine Person mit 90kg gerade noch bis zum Parklatz beim Skywalk bringen wird. Für größere Entfernungen und vor allem höhere Anstiege ist das Firewheel F779 mit 680Wh die weit bessere Wahl wobei wir noch testen müssen, ob damit auch 1.000 Höhenmeter möglich sind. Für diesen Test wird dann hoffentlich auch schon ein GotWay Msuper V2 mit 850Wh zur Verfügung stehen.

Also liebe Drachenflieger und Paragleiter von der Hohen Wand: Ja, hier bei uns im FunShop gibt es die Fortbewegungsmittel, nach denen ihr immer schon gesucht habt!

 

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Ninebot und Firewheel beim Friday Nightskating in Wien

Vor einigen Wochen erzählt mir ein Freund, dass er diesen Sommer immer wieder mit seinen Kindern beim Friday Nightskating in Wien mitfährt und dass es unglaublich viel Spaß macht. Aha…und was ist das und seit wann kannst du skaten frage ich? Umgehend erhalte ich eine kleine Nachhilfestunde zum Füllen einer großen Wissenslücke: Die Grünen veranstalten in Wien seit 17 Jahren von Mai bis Oktober wöchentlich bei schönem Wetter eine Demonstration (Ausfahrt) ab 21 Uhr ausgehend vom Heldenplatz zu einem sich jeweils ändernden Ziel in Wien. Das Ganze ist kostenlos für die Teilnehmer, gefahren wird, abgesperrt von grünen Super-Skatern mit kurzem, leuchtendem Laserschwert und der Polizei mitten auf der Straße während es auch Soundbeschallung dazu gibt. Ursprünglich nur für Skater gedacht, kamen in den letzten Jahren immer mehr Radfahrer dazu und derzeit pendelt die Teilnehmerzahl zwischen 1.500 und 3.000 pro Ausfahrt. Hmmmmm…skaten kann ich nicht so gut, dass ich mir eine Strecke von 20km ohne Hoppalas zutrauen würde. Mit dem Fahrrad mitzufahren ist sicher auch lustig aber sooo unglaublich Mainstream. Aber ist da nicht noch irgendetwas womit ich mich seit Beginn dieses Jahres recht intensiv beschäftige…?

Die FUNShop Testflotte

Aja…E-Wheels (elektrische Einräder)…ob man mit so einem Gerät überhaupt mithalten kann? Die Geschwindigkeit sollte kein Problem sein, denn die guten Monocycles schaffen 20-22km/h. Das sollte ja, wenn da sogar Kinder mit dem Fahrrad mitfahren als Maximalgeschwindigkeit ausreichen. Wie sieht es mit der Reichweite aus? Auf halber Strecke ohne Saft stehen zu bleiben wäre ein bißchen peinlich beim ersten Auftritt. Mit dem Firewheel bin ich mit einer Akkuladung schon 75km gefahren und mit dem Ninebot schon 30km…das sollte also nicht das große Problem werden. Wie lange fahren die überhaupt? Das war auf der Homepage und bei Facebook nicht wirklich heraus zu finden, aber hallo so lange wie ein Skater Gas gibt und ein Radfahrer seinen Blechesel tritt, werde ich ja wohl auf einem E-Wheel stehen können. Eine nicht ganz unwichtige Frage ist auch, ob ich überhaupt mitten in einer Gruppe von 3.000 sich bewegenden Personen mitfahren möchte. Ein bißchen Unbehagen macht sich bei so einem Gedanken schon breit, denn obwohl ich die E-Wheels mittlerweile recht gut unter Kontrolle habe, kann ich es nicht wirklich brauchen, wenn mich jemand von hinten anschubst, im Tiefflug an mir vorbeisaust oder sich freundlich an meiner Schulter festhält um nett mit mir zu plaudern. Andererseits braucht das Leben doch auch kleine Herausforderungen…:-). Bleibt noch die wichtige Frage: Darf ich überhaupt mitfahren? Skater bin ich sicher keiner und eigentlich auch nur ein halber Radfahrer. Brav wie ich bin frage ich per Mail an der auf der Homepage angegebenen Mailadresse an…bis heute habe ich darauf keine Antwort erhalten.

Dafür entdecke ich den Routenplan für den 14.8.2015 und er ist einfach genial! Schnell noch meinen Sohn überzeugt, dass ich nicht alleine der erste E-Wheeler beim Friday Nightskating sein möchte, der durch das nächtliche Wien saust und schon geht es los mit den Vorbereitungen. Firewheel F779 und Ninebot ONE E+ an die Steckdose anschließen um voll aufgeladen am Heldenplatz zu erscheinen. Da das Firewheel sowohl ein rotes Bremslicht wie auch ein weißes Front-LED-Licht hat sind hier keine weiteren Adaptierungen mehr notwendig.

Firewheel und Ninebot im FUNShop

Beim Ninebot gibt es zwar ein LED-Licht als Zubehör, aber das ist in der kurzen Zeit leider nicht auf zu treiben, also kommt eine Duracel-LED-Taschenlampe zum Einsatz die perfekt passt.

Ninebot ONE E+ im FUNShop

Beim Ninebot muss natürlich auch noch gewissenhaft mit der Bluetooth-Steuerung die richtige Farbgestaltung der beiden seitlichen LED-Ringe ausgewählt werden. Schließlich wollen wir ja in der Nacht auf der Straße so richtig auffallen!

Ninebot ONE E+ im FUNShop

Kurz vor 21 Uhr treffen wir am Heldenplatz ein und siehe da, dort ist so richtig was los. Von überall her treffen Radfahrer und Leute mit Rücksäcken ein, die ihre Inlineskates auspacken und sich für die Abfahrt vorbereiten. Wir zwei Gestalten, die mit ihren E-Wheels auf den Stufen sitzen fallen jetzt schon ein wenig auf – besser gesagt unsere Monocycles fallen auf und wir werden auch sofort danach gefragt. Nach einer kurzen Plauderei über Funktion, Nutzen und Kosten sehen wir pünktlich um 21 Uhr wie sich der Konvoi in Bewegung setzt. Schnell starten wir unsere E-Wheels, beim Firewheel mit Knopfdruck den Sportmodus den dieses sogleich mit einer freundlichen Frauenstimme bestätigt und beim Ninebot per App die die voreingestellten Daten zu Fahrkomfort und Lichteffekten der LED-Ringe aktiviert. Dann auch noch die Frontleuchten einschalten und schon steigen wir auf unsere E-Wheels und warten bei einer Laterne (sehr praktisch, wenn man auf seinem Wheel ruhig stehen möchte) bis die große Meute den Heldenplatz verlässt und im letzten Drittel genug Platz bleibt um uns in die Schlange aus Radfahrern und Skatern einzureihen. Tja, und bevor wir uns versehen, geht es schon am für uns gesperrten vierspurigen Ring in Richtung Ringturm. Das Teilnehmerfeld zieht es schnell auseinander, sodass genug Platz bleibt um die ersten Eindrücke zu genießen. Mein Sohn und ich fahren um 9 Uhr am Abend bei 30 Grad mitten am Ring auf elektrischen Einrädern und vom Gefühl und den Blitzlichtern her scheint uns ganz Wien dabei zu zusehen. Platz ist im Gegensatz zu meiner Vorstellung jede Menge und wir können uns völlig frei bewegen. Die Ampeln werden alle von Polizisten auf grün geregelt und sämtliche Seitenstraßen werden wie von meinem Freund beschrieben von grünenbeleiberlten Skatern mit Lichtsignalen abgesperrt.

Mit Ninebot und Airwheel am Burgtheater vorbei

Es ist schlicht und einfach der Wahnsinn so fahren zu können (dürfen). Wir machen ein paar Wedelbewegungen und Speedtests und alles läuft rund und funktioniert perfekt. Auch die LED-Beleuchtung des Ninebot verfehlt nicht ihre Wirkung und führt zu einigen erstaunten Bemerkungen am Straßenrand. Mein Sohn ist allerdings nicht der Einzige der leuchtet. Einige Fahrradfahrer strahlen wir die Christbäume und toppen das Ninebot bei weitem. Besonders ein Pärchen, er blau und sie rosa leuchtend stechen aus der Gruppe. Wir nennen sie liebevoll Tron und Tronine (nach dem Kinofilm) und werden sie auf dieser Tour noch öfter sehen. Auf der Straße selber muss man eigentlich nur auf die anderen Teilnehmer aufpassen. Besonders manche Skater reißt es zeitweise ordentlich und bei Straßenbahnschienen fürchten sich die nicht so guten Fahrer verständlicherweise sehr. Wenn man aber genug Platz lässt ist das kein Problem da die Straßenverhältnisse eigentlich perfekt für uns E-Wheeler sind. Sowohl Firewheel F779 wie auch Ninebot ONE E+ verfügen über 16 Zoll Räder und sind damit auf ebenem Boden nur schwer aus der Bahn zu werfen. Beim Ringturm gibt es den ersten Stopp und die Teilnehmer warten bis alle Nachzügler wieder aufgeschlossen haben. Ein Klingeln der Radfahrer zeigt an, dass es wieder weiter geht und über Praterstern, Ausstellungsstraße und Handelskai geht es dann bis zum Stopp Auffahrt Brigittenauer Brücke. Die zahlreichen kleinen Pausen sind recht angenehm, da man kurz absteigen und die Füße entlasten kann. Ein bißchen schwierig ist das Wegfahren, da sich der Tross nur sehr langsam in Bewegung setzt und alle sehr dicht beieinander stehen bzw. fahren…genau das, was man sich als E-Wheeler beim Wegfahren wünscht – viele Leute in nächster Nähe, die sich auch noch langsam bewegen…:-). Aber was soll´s: Übung macht den Meister und was zu Beginn der Runde noch ungewohnt und unangenehm war, war mitten drinnen schon ganz normal. Wann ist man denn als E-Wheeler schon von 1.500 Radlern und Skatern umzingelt, die auch noch freundlich mit einem plaudern wollen und neugierig nachfragen worauf man denn da eigentlich steht? Übrigens muss man festhalten, dass das Nebeneinander zwischen Radfahrern und Skatern völlig problemlos, ruhig und relaxed abläuft. So ein wenig habe ich das Gefühl, die kennen sich eh schon alle ewig, andererseits sind unglaublich viele nette Touristen dabei – woher die das auch immer wissen – ich habe es 17 Jahre nicht mitbekommen? Einzig Tron und Tronine glühen immer wieder mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gruppe.

E-Wheels beim Friday Nightskating

Parallel ist das Friday Nightskating-Team ist im Hintergrund stetig bemüht die Straßen für uns frei zu halten, uns mit Lichtzeichen immer in die richtige Richtung zu lotsen und mit einem freundlich gebrüllten “ACHTUNG!!!” darauf hin zu weisen, dass ein grüner Powerskater von hinten mit gefühlten 80km/h an einem vorbei zieht. Die Runde geht weiter über die Brücke, an Donauturm und Strandbad Alte Donau vorbei um über die Wagramer Straße und UNO City zur Reichsbrücke zu führen. Nach einer kurzen Pause bis sich alle wieder zusammen rotten, geht’s die Reichsbrücke hinauf. Und zwar richtig hinauf. Als Autofahrer (und E-Wheeler) bekommt man das ja nicht so mit, aber die armen Skater und Radler beginnen ordentlich zu schnaufen und einige E-Bikes fungieren als Abschleppdienst für andere Radfahrer und Skater die sich an die Pakelträger klammern. Freundlich rufe ich einem zu: Mit Strom geht alles leichter und bekomme gleich drei hochgestreckte Daumen und ebensoviele Grinser retour. Wir zwei überholen den größten Teil der Gruppe und genießen die tolle Atmosphäre und Aussicht oben auf der Kuppe der Reichsbrücke.

Ninebot auf der ReichsbrückeLangsam neigt sich die Fahrbahn nach unten und ab dann wird es ein wenig wild. Wir E-Wheeler haben es ja auch sehr gern einmal schnell fahren zu können aber bei 20-22km/h ist bei uns (abgeregelt) Schluss. Das Firewheel macht einem mit freundlichem Hupen darauf aufmerksam, dass man jetzt ein bißchen flott unterwegs ist und der Ninebot kippt einfach den Winkel der Pedale und lässt einem nicht mehr Gas geben. Skater und Fahrradfahrer werden nicht elektronisch bevormundet und zeigen jetzt so richtig, was sie können. Wie die Irren johlend ziehen sie an uns vorbei wohl wissend, dass uns allen die komplette Lassallestraße als Auslaufzone zur Verfügung steht. Obwohl wir uns wirklich bemühen und alles aus unseren Monocycles heraus holen überholt uns vom Gefühl her alles, was Räder hat. Die Radarbox am Ende der Reichsbrücke mutiert mit Stroboskopeffekt zum netten Beleuchtungseffekt. Scheinbar fährt fast jeder Radfahrer schneller als 50km/h. Als ich dann auch noch mit einem irren Speed von einer fröhlich quietschenden Asiatin auf Skates überholt werde, die sich hinten am Fahrrad ihrer Freundin anhält muss ich zur Kenntnis nehmen, dass sich 22km/h auf meinem Firewheel zwar schnell anfühlen, aber Speed nicht so die Domaine eines E-Wheelers ist. Froh, diese Geschwindigkeitsorgie überlebt zu haben, fahren wir über den Praterstern, Urania und Ring wieder zurück zum Heldenplatz wo wir zweieinhalb Stunden nach der Abfahrt wieder alle wohlbehalten eintreffen.

Resümee: Unglaublich tolle Sache, die jeder einmal ausprobieren sollte. Großen Dank an das Friday Nightskating-Team, dass uns an diesem Abend begleitet und vor den anderen Verkehrsteilnehmern beschützt hat. Die machen wirklich einen perfekten Job! Und es bleibt eigentlich nur die Frage wann ist das Wetter wieder so schön damit wir mitfahren können?

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